125 Jahre René Magritte in Brüssel und im Hotel Amigo

Wer kürzlich im Hotel Amigo zu Gast war, mag bei der Ankunft überrascht gewesen sein. Ein riesiges Fassadenbild begrüßt die Gäste des Hotels. Es ist Teil der Feierlichkeiten, mit denen die ganze Stadt das Jahr des 125. Geburtstags von René Magritte begeht.

Das Erbe des berühmten belgischen Künstlers lebt definitiv weiter. Noch bis zum 7. Januar 2024 können Besucher acht imposante Kollagen an verschiedenen Fassaden in der belgischen Hauptstadt erspähen. Zu den auserwählten Gebäuden gehört auch das Hotel Amigo. Es ist ein passender Tribut für einen der bekanntesten Söhne der Stadt.

Auf den Spuren von Magritte

Das ambitionierte öffentliche Kunstprojekt wird als „mehr als eine Open-Air-Tour“ beschrieben und ist eine Einladung an alle Besucher der Stadt, Magrittes Werke aus neuer Perspektive zu erleben. Straßenkünstler Julien de Casabianca möchte den Alltag mit seinen Arbeiten in neues Licht rücken, das Publikum überraschen und die bestehende Ordnung aufmischen.

Sein Ansatz macht ihn zur perfekten Wahl für die Magritte Foundation, das Magritte Museum und die Stadt Brüssel selbst, die ihn damit beauftragt haben, die Arbeiten René Magrittes zu kommentieren. Das Ergebnis regt zum Nachdenken an und verrät, auf welche Weise Magritte Brüssel als Labor für seine Gedanken und seine kreative Arbeit genutzt hat.

Stadträtin Delphine Houba begrüßt die überdimensionale Freilichtausstellung in der Stadt: „Ich freue mich darauf, Magrittes Melonen und übergroße Tauben überall in der Stadt zu sehen, damit sich Einheimische und Touristen, Jung und Alt daran erfreuen können!“

Fantômas im Hotel Amigo

Für die Fassade des Hotel Amigo haben de Casabianca und sein Team Magrittes Werk „Der Mann des Meeres“ (1927) gewählt. Magritte war ein Fan des surrealistischen Filmemachers Louis Feuillade und hatte sich für dieses Werk vom genialen Schurken Fantômas inspirieren lassen, dem Star aus Pulp-Noir-Filmen und Comics vom Anfang bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

De Casabianca hat Magrittes Fantômas zu einer monumentalen Figur gemacht, die bis zur dritten Etage unseres Hotels reicht. Eine alte Holztür dient als Kopf, und die Figur hält etwas in der Hand, das eine Gitarre, ein Bügeleisen, eine Tasche oder ein Fenstergriff sein könnte.

René Magrittes immerwährender Einfluss

Magritte zählt zu den einflussreichsten surrealistischen Malern des 20. Jahrhunderts und seine Werke bestätigen seinen Status als Titan des Unterbewusstseins. Sein „Mann mit der Melone” und sein berühmtes Bild mit dem Schriftzug „Ceci n’est pas une pipe“ sind humorvoll und gleichzeitig auf subtile Weise intellektuell.

Der Künstler ist zudem untrennbar mit Brüssel verbunden. Obwohl er rund ein Viertel seiner Werke in Paris geschaffen hat, dem spirituellen Zentrum des Surrealismus, war es Brüssel, wo er aufwuchs, seine Lehrzeit und den Großteil seines Lebens verbrachte sowie seine bedeutendsten Werke produzierte.

Der belgische Surrealismus, der eine eigene Bewegung fernab des Pariser Surrealismus formte und dem auch Paul Nougé, Camille Goemans, Marcel Lecomte und E.L.T. Mesens angehörten, hat Magritte viel zu verdanken.

Wenn Sie noch mehr Kunst von Magritte entdecken möchten, sollten Sie auch einen Besuch im Magritte Museum einplanen, das viele seiner Bilder beherbergt, darunter auch das berühmte Pfeifen-Bild. Darüber hinaus gibt es auch noch das kleinere René Magritte Museum. In dem Gebäude, in dem das Museum untergebracht ist, hat Magritte 24 Jahre lang gelebt und gearbeitet, und hier sind viele seiner bekanntesten Werke entstanden. Eine Vorstellung von Magrittes Leben außerhalb der Arbeit erhalten Sie in den Brasserien Greenwich Modern und La Fleur en Papier Doré, in denen Magritte gerne eingekehrt ist und die auch heute noch bestehen.

Mit dem übergroßen surrealistischen Fantômas-Fassadenbild ist das Hotel Amigo der perfekte Ausgangspunkt für eine Städtereise nach Brüssel mit faszinierenden Einblicken in die Kunst Magrittes.

Photo Credit: Eric Danhier


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