„Mode ist Anthropologie, die Soziologie des Imaginären. Die Vergangenheit weist den Weg in die Zukunft.“
„Mode ist Anthropologie, die Soziologie des Imaginären. Die Vergangenheit weist den Weg in die Zukunft.“
Mit diesen Worten beschreibt Massimiliano Giornetti Mode als etwas, das weit mehr als nur Kleidung ist – es ist ein kulturelles Statement, das sich im Spannungsfeld von Geschichte und Vorstellungskraft stetig weiterentwickelt. Als Leiter der Florentiner Modeschule Polimoda und früherer Creative Director von Salvatore Ferragamo befindet sich der Modedesigner an der Schnittstelle zwischen Tradition und Innovation. Florenz, das seit jeher als Geburtsstätte der Renaissance gefeiert wird, ist zugleich die Wiege der modernen Mode. Hier haben internationale Luxuslabels wie Gucci, Ferragamo, Roberto Cavalli und Pucci Fuß gefasst.
„Die Beziehung zwischen Florenz und Mode reicht weit zurück. Seit dem Mittelalter sind Florenz und Prato für ihre herausragende Textilproduktion und Goldschmiedekunst bekannt“, erklärt Massimiliano. Während der Renaissance erreichte dieses Können seinen Höhepunkt: Der Maler Agnolo Bronzino, Hofkünstler der Medici, fertigte Porträts von vornehmen Familien an, die heute in den Uffizien zu sehen sind. Ihre schimmernden Brokate und farbenprächtigen Samtstoffe symbolisierten eine Stadt, deren Stil und Geschmack auf ganz Europa überschwappte.
Unter ihnen befindet sich auch eine von Massimilianos eigenen Stilikonen: Eleonora di Toledo, Herzogin von Florenz. Mit ihren prachtvollen Gewändern aus spanischer Seide, die den Inbegriff der feinsten florentinischen Schneiderkunst darstellen, verkörperte sie pure Eleganz und wurde zu einer der ersten Modeikonen der Geschichte.
Einige Jahrhunderte später, im Jahr 1951, versammelte Giovanni Battista Giorgini die bedeutendsten italienischen Designer in seiner Privatresidenz Villa Torrigiani in Florenz, um deren Schöpfungen internationalen Käufern zu präsentieren. Bis zu diesem Zeitpunkte hatte Paris den Takt in der Modewelt vorgegeben. Doch Giorginis Schau offenbarte nun Italiens einzigartige Mischung aus italienischer Handwerkskunst und modernem Stilbewusstsein der Welt. Dieses Ereignis markierte die Geburtsstunde von Made in Italy und das Herkunftssiegel wurde fortan zum weltweiten Symbol für Stil, Qualität und Prestige.
„Florenz ist die Hauptstadt für italienische Handwerkskunst. Von Lederwaren über Schmuck bis hin zu Stickereien ist alles Perfektion“
Dieser Spirit lebt bis heute weiter: „Florenz ist die Hauptstadt für italienische Handwerkskunst. Von Lederwaren über Schmuck bis hin zu Stickereien ist alles Perfektion“, betont Massimiliano. Besonders ans Herz legt er Loretta Caponi, nur wenige Gehminuten vom Hotel Savoy entfernt. Dort werden seidene Negligés gefertigt, die so raffiniert gearbeitet sind, dass sie sich mühelos als Abendkleider tragen lassen. Das beweist, dass „Leichtigkeit in der Machart das wahre Wesen italienischer Eleganz ist“.
In einer Stadt wie Florenz mit einem so reichen Erbe ist es selbstverständlich, dass Inspiration überall zu finden ist. Neben großen, weltweit bekannten Marken gedeihen hier kleine Handwerksbetriebe, die es verstehen, ihre Entwürfe an individuelle Wünsche und Vorstellungen anzupassen. „Wir sind, was wir tragen“, sagt Massimiliano und nennt einige seiner Lieblingsdesigner in der Stadt. „Deshalb wird ein handgefertigter Schuh von Stefano Bemer anders sein als einer von Il Micio oder Saskia Wittmer. Eine Jacke von Liverano ist ein Unikat und ein Parfüm von Profumoir oder Aquaflor verrät anderen, wer Sie sind. Das ist der Vorteil von kleinen Kunsthandwerkern.“ Alle befinden sich nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt. Die Ateliers im historischen Zentrum sind „ein Gegenmittel für die Uniformität“.
Wenn Massimiliano nicht gerade durch die Florentiner Ateliers streift, findet man ihm im Museo della Moda e del Costume, wo er den seidenen Satinmantel bewundert, den Maison Worth in Paris einst für Donna Franca Flori – der legendären „Königen von Palermo“ – fertigte. Die Stilikone der Belle Époque wurde so bewundert, dass sie nicht nur im Museum ihre Spuren hinterlassen hat, sondern auch in der Villa Igiea in Palermo. Dort erinnert die opulente Donna Franca Suite an sie.
„Die wichtigste Erkenntnis, die ich gewonnen habe, ist, dass Kreativität keine Grenzen kennt. Mode ist die zeitgemäßeste Form menschlichen Ausdrucks, weil sie lebendig ist und sich mit den Menschen weiterentwickelt.“ Und wo ließe sich die Vergangenheit und Zukunft der Modewelt besser erkunden als in Florenz, einer Stadt, die seit Jahrhunderten ein Zentrum künstlerischer Inspiration ist. Ganz wie in der Renaissance bleibt sie ein Hort der Ideen – ein Ort, an dem Kunsthandwerker, Ateliers und aufstrebende Designer mit Leidenschaft daran arbeiten, die Modegeschichte der Stadt zu bewahren und gleichzeitig neue Kapitel aufzuschlagen.
Mit seiner Lage am Piazza della Repubblica übernachten Sie im Hotel Savoy mitten im Zentrum der Florentiner Modewelt, umgeben von Ateliers, Stilikonen und traditionsreicher Luxusmode.
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