Die verborgenen Juwelen Roms

Der erste Kaiser, Augustus, verwandelte Rom bekanntermaßen von einer Stadt aus Ziegeln zu einer Stadt aus Marmor. Zwei Jahrtausende später verzaubert uns die einzigartige italienische Hauptstadt noch immer mit herausragenden architektonischen Genüssen. Wahrzeichen wie das Kolosseum sind weltweit berühmt, doch Besucher erwarten außerdem zahlreiche unbekanntere aber nicht minder faszinierende römische Juwelen. Alexandra Sardo, Les Clefs d’Or Head Concierge des Hotel de Russie, wohnt seit 19 Jahren in Rom. Sie interessiert sich mit Leidenschaft für die Geschichte der Stadt und verrät uns, was Liebhaber von Geschichte und Architektur nicht verpassen sollten.

„In Rom sagt man, die Stadt habe mehrere Schichten“, berichtet Alexandra, „und die Basilica di San Clemente ist einer der wenigen Orte, an denen drei dieser Schichten zu sehen sind.“ Dieses unauffällige Bauwerk, nur wenige Minuten vom Kolosseum entfernt, verbirgt ein Palimpsest der religiösen Vergangenheit Roms. In der mit goldenen Mosaiken und uralten Fresken geschmückten Kirche aus dem 12. Jahrhundert liegt der Eingang zu einer unterirdischen archäologischen Stätte. Besucher erwartet hier zunächst eine Kirche aus dem 4. Jahrhundert, die von einigen der ältesten christlichen Wandmalereien Italiens geziert wird. Darunter finden sich Überreste eines heidnischen Tempels aus dem 3. Jahrhundert, eines Wohnhauses aus dem 1. Jahrhundert und des ausgeklügelten Kanalisationssystems des historischen Roms.

„Dann sind da noch die Tempel am Forum Boarium“, erklärt Alexandra weiter. An diesem ehemaligen Viehmarkt befinden sich zwei der am besten erhaltenen Tempel der gesamten Stadt: der Tempel des Hercules Victor und der Tempel des Portunus. „Der Tempel des Hercules war der erste aus Marmor errichtete Tempel Roms und für die Architektur der Stadt schon seit jeher ein wichtiger Bezugspunkt“, weiß sie über das runde Gebäude zu berichten, dessen Säulen von einigen der ältesten bekannten korinthischen Kapitelle geschmückt werden. Über den benachbarten Tempel des Portunus mit seinen kannelierten Säulen mit ikonenhaften Kapitellen fügt sie hinzu: „Dieser Tempel war für ca. 1000 Jahre eine Kirche, vom 10. Jahrhundert bis 1916, als sie dekonsekriert wurde. Im Inneren können Sie noch immer katholische Fresken bewundern.“ 

Sie erklärt weiter, dass viele Bauwerke, auch wenn sie nicht in ihrer ursprünglichen Form überlebten bzw. zerstört oder anderweitig genutzt wurden, für geschulte Augen Spuren hinterlassen haben. Auf unsere Bitte nach einem Beispiel antwortet sie: „Der Arcus Novus war ein im 3. Jahrhundert errichteter großer Bogen, der im 15. Jahrhundert zerstört wurde. Heute ist er ein großartiges Beispiel für die ,Wiederverwertung‘ römischen Marmors.“ Die faszinierenden Reliefs dieses Bogens wurden gerettet und an zahlreichen anderen Mauern der Stadt und sogar an Orten in Florenz angebracht. Die umfassendste Ansammlung der majestätischen Designs des Arcus Novus findet sich an der Villa Medici aus dem 16. Jahrhundert, direkt neben dem Hotel de Russie. „Es war damals üblich, Marmor von Ruinen zu verwenden, um ,neue‘ Paläste zu schmücken. Zahlreiche berühmte Beispiele belegen dies: Die Fassade des Petersdoms wurde mit Marmor errichtet, der ursprünglich vom Kolosseum stammte.“

Falls Sie die Geschichte Roms erkunden möchten, beraten Sie unsere Head Concierge und das Concierge Team gerne oder stellen eine Tour für Sie zusammen. Um Ihren Aufenthalt im Hotel de Russie zu buchen und die unbekannteren Schätze Roms zu entdecken, senden Sie eine E-Mail an reservations.derussie@roccofortehotels.com oder wählen Sie +39 06 32 888 830.


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