Wer sich für die Geschichte Schottlands interessiert, mag wissen, dass alljährlich am 25. Januar der Geburtstag des berühmten schottischen Dichters Robert Burns begangen wird. Lesen Sie hier, warum der schottische Nationalbarde einen so großen Platz im Herzen vieler Menschen einnimmt.
Robert Burns, der von bescheidenen Anfängen als Bauernsohn im Südwesten Schottlands zu einer Schlüsselfigur in den intellektuellen Kreisen Edinburghs aufstieg, verfügte über eine außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit, die ihm über soziale Schichten hinweg Anerkennung verschaffte. Trotz seines Erfolgs blieb er seinen Wurzeln treu, eine moralische und künstlerische Entscheidung, die seinem Werk Gewicht verlieh. Doch wie viele große Talente kämpfte er mit lähmenden Selbstzweifeln, den wir heute wohl als Impostersyndrom bezeichnen würden.
Geboren im Jahr 1759, wird Burns noch heute als literarischer Nationalheld Schottlands verehrt, auch wenn er seine Makel hatte: Er war weder dem Alkohol noch (nicht verfügbaren) Frauen abgeneigt. Gleichzeitig gelang es ihm, in seinen kurzen siebenunddreißig Lebensjahren ein bemerkenswertes Werk zu schaffen, das die Literatur und Kultur unauslöschlich geprägt hat. Mit seinem unverwechselbaren Schreibstil und allgegenwärtigen Themen wie Liebe, Natur und Politik sprach und spricht er uns alle an.
Ein romantischer Rebell
In seinen Werken geht es um die Freuden und Kämpfe der einfachen Leute, wobei er der Arbeitersprache und den Traditionen, mit denen er aufgewachsen ist, unverhohlen, ja, sogar stolz, Tribut zollt. Dies faszinierte und erfreute nicht nur die literarische Elite der schottischen Hauptstadt, sondern alle. Die Tiefe seiner Worte fängt den Schmerz, den Humor ebenso wie die Alltäglichkeit des Lebens, der Liebe, der Freundschaft und des menschlichen Daseins ein.
Seine Worte, die von Einfühlungsvermögen und Wahrheit durchdrungen sind und mit Witz und Despektierlichkeit vorgetragen werden wollen, sind das, was das Vermächtnis von Burns ausmacht. Wie nur wenige andere gehen seine Werke unter die Haut: von der Komik von Tam o'Shanter bis zur tiefgründigen Schlichtheit von A Red, Red Rose. Und dann ist da das nostalgische Wohlgefühl, wenn an Silvester um Mitternacht gemeinsam Auld Lang Syne gesungen wird. Und die zweite Strophe in To a Mouse könnte leicht als Klagelied auf die industrialisierte Zerstörung der Natur gedeutet werden, damals wie heute:
‘I’m truly sorry man’s dominion
Has broken Nature’s social union’
‘Ein Hoch auf den Haggis’
Im Alter von 27 Jahren unternahm Burns den ersten von vielen Besuchen in Edinburgh. Seine Zeit dort sollte für sein berufliches Ansehen von entscheidender Bedeutung sein, denn seine Fähigkeit, sich in allen gesellschaftlichen Schichten zurechtzufinden, verschaffte ihm den Kontakt zu wichtigen Persönlichkeiten der schottischen Aufklärung. Die Literaten der Stadt reagierten sowohl mit Lob als auch mit Kritik auf sein Werk. Burns hatte immer ein ausgeprägtes Gespür für soziale Gerechtigkeit und setzte sich in seiner Arbeit und in seinem Leben kompromisslos dafür ein. Das bedeutete auch, dass er mit seinem Lebenswerk nie einen nennenswerten finanziellen Erfolg erzielte und sich schließlich schweren Herzens wieder der Arbeit auf dem Bauernhof zuwenden musste.
Noch heute ist der Geist von Burns überall in der Stadt zu spüren. Wer mehr über ihn und sein Werk erfahren möchte, kann an einem Stadtrundgang teilnehmen und seine Statue in den West Princes Street Gardens bewundern oder das Writers' Museum auf der Royal Mile besuchen, um einige Ausstellungsstücke zu sehen, die Einblicke in sein Leben und sein Vermächtnis geben. Wenn Sie die Stadt im Januar besuchen, können Sie im Balmoral Hotel in traditioneller schottischer Kleidung an einem Burns Night Dinner mit Haggis und den klassischen Beilagen Neeps und Tatties (Steckrüben und Kartoffeln) teilnehmen. Das Aufschneiden des Haggis wird traditionell von der Lesung des Gedichts Address to a Haggis begleitet – ein Moment von großer kultureller Bedeutung in Schottland. Oder begehen Sie den Abend, wie es Burns selbst getan hätte: Mit einem guten Whisky im SCOTCH, der einladenden Whisky-Bar im The Balmoral. Wie auch immer Sie vor dem berühmten Dichter Ihren Hut ziehen möchten, tun Sie es mit Poesie.
Wenn Sie die Burns Night während Ihres Aufenthalts im The Balmoral auf besondere Weise zelebrieren möchten, können Sie sich gerne an unser Concierge-Team wenden. Senden Sie dafür eine E-Mail an concierge.balmoral@roccofortehotels.com
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