Testaccio, ein Arbeiterviertel am Tiber, ist ein Ort, der seine Wurzeln kennt. Testaccio ist eines der letzten Viertel Roms, in denen sich das Leben um die Einheimischen und nicht um die Touristen dreht. Es ist der perfekte Ort, um die Stadt so zu erleben, wie sie im Grunde ihres Herzens ist.
Begeben Sie sich mit uns auf einen Rundgang durch das Viertel und erleben Sie Rom von einer neuen Seite.
Die Geschichte von Testaccio
Zunächst möchten wir Ihnen etwas Geschichte mit auf den Weg geben. Zur Zeit des Römischen Reiches befand sich in Testaccio ein wichtiger Hafen am Tiber. Die Gegend war bekannt für die Herstellung und den Vertrieb von Waren, darunter Olivenöl, Wein und Getreide.
Antike Töpferkunst, ägyptische Pyramiden
Damit verfügen Sie über eine wichtige Information für unseren ersten Stopp, den Monte Testaccio. Der Hügel gehört zu den markantesten Wahrzeichen Roms – doch er ist nicht auf natürliche Weise entstanden. Es handelt sich um einen künstlichen Hügel, der vollständig aus Scherben von alten Terrakottatöpfen und Amphoren besteht, in denen damals die Waren transportiert wurden. Wenn Sie noch mehr Lust auf Geschichte haben, geht es weiter zur Cestius-Pyramide, einer Pyramide im altägyptischen Stil, die im 1. Jahrhundert vor Chr. als Grabstätte für einen römischen Magistrat erbaut wurde.
Streetfood auf die römische Art
Sind Sie bereit für kulinarische Entdeckungen? Gut, denn der nächste Stopp unseres Rundgangs ist der Markt von Testaccio. Doch lassen Sie sich Zeit, denn der Reiz des Viertels liegt auch darin, dass hier alles etwas gemütlicher und gemächlicher vonstattengeht.
Der Markt von Testaccio ist ein Paradies für Feinschmecker. Von Fleisch, Fisch, Gebäck und Wein bis hin zu lokalen Delikatessen wie Pecorino und frischen Artischocken wird an den Ständen in der Markthalle alles angeboten, was das Herz begehrt. Als kleiner Snack für zwischendurch bieten sich die typisch römischen Supplì an, frittierte Reiskroketten, die mit Käse, Hackfleisch und Tomatensoße gefüllt sind.
Wer offen für Neues ist, sollte sich auch die für Testaccio typischen Innereien-Gerichte nicht entgehen lassen, zum Beispiel Trippa alla Romana, ein Kutteleintopf mit Zwiebeln, Tomaten und Minze, oder Fegato alla griglia, gegrillte Leber mit Zwiebeln und ein wenig Olivenöl.
Moderne und radikale Kunst
Kulinarisch bereichert, wird es Zeit für etwas Kultur. Testaccio gehört zu den kulturell progressivsten Vierteln Roms, so befindet sich hier das MACRO, das Museum für zeitgenössische Kunst, in dem Sie unter anderem Darstellungen mediterraner Landschaften von berühmten Malern wie Matisse und Monet bewundern können.
Doch es geht auch noch progressiver – im Mattatoio, einem ehemaligen Schlachthof, der heute als interdisziplinärer Ort der Kunst fungiert. Die hier stattfindenden Ausstellungen fusionieren verschiedene Formen der Kunst. Ziel einer Ausstellung in diesem Jahr ist es, die städtische und stadtnahe Landwirtschaft zu stärken. Eine andere Ausstellung trägt den Titel Animierte Erde: Visionen der Kunst und Natur in Italien (1964-2023).
Auf einen Aperitivo in Testaccio
Wenn sich der Tag langsam dem Ende zuneigt, ist der perfekte Moment für einen Negroni gekommen. Oder für einen Aperol Spritz? Sie haben die Wahl. Das Nachtleben von Testaccio konzentriert sich auf die Gegend rund um die Via di Monte Testaccio, die – und das ist in Rom keine Selbstverständlichkeit – bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt ist.
Nach einem erlebnisreichen Tag können Sie ins Hotel de la Ville oder Hotel Russie, zurückkehren, wohlwissend, dass Sie sich hier vollends von Ihren Erkundungen erholen können. Unsere Hotels in Rom sind die perfekte Ausgangsbasis, um jedes Viertel Roms zu erkunden. Aber wer weiß, vielleicht zieht es Sie morgen noch einmal nach Testaccio, um den Tag ganz entspannt mit einem Limoncello in einem charmanten Innenhof zu verbringen.
You may also like
Mailand in neuem Licht: Eine moderne Renaissance
Mailand tickt anders. Mit einer gewissen Gelassenheit gibt die Stadt ihren eigenen Rhythmus vor. Warum auch nicht? Wer das Ziel vor Augen hat, der kann sich ruhig etwas Zeit lassen. Mailand ist eine Stadt, die sich gezielt neu erfunden hat. Und in ihrem Herzen, dort, wo die Via della Spiga und die Via del Senato aufeinandertreffen, feiert das The Carlton seine ganz eigene Renaissance – eine, die von Stil, Qualität und Charakter geprägt ist.
Offene Horizonte: Die transformative Kraft des Reisens
Nirgendwo erwacht die Seele so sehr zum Leben wie in Italien. Dies findet auch die Reiseautorin Charlotte McManus heraus, die ihre weltweiten Abenteuer, von Rom über Florenz bis Palermo, für Wallpaper*, SPHERE und The Independent dokumentiert hat.
Slow Travel – Die Schönheit des Innehaltens
Reiseexpertin Amanda Hyde, bekannt durch Beiträge für Condé Nast Traveller und The Telegraph, entdeckt die Kunst des langsamen Reisens im Süden Italiens.