Sizilien und die Küche des Leoparden

Rocco Forte Hotels

CWolkenloser Himmel, schroffe Klippen und kristallklares Wasser bilden auf Sizilien eine perfekte Symbiose, als gäbe es zwischen ihnen eine stille Übereinkunft. Seit Jahrtausenden bezirzt die süditalienische Insel Reisende mit ihrem Charme. Kein Besuch endet ohne
schwärmerische Schilderungen. Die Landschaft ist eine Hommage an die bunten Farben der geschäftigen Märkte von Palermo, auf denen traditionelle Mandel-Biscotti, sattgrüne Oliven und blutrote Tomaten zu einer Art kulinarischem Gemälde verschmelzen.

Und tatsächlich hat jede Bevölkerungsgruppe, jeder Eroberer und jeder aufrückende Nachbar einen Pinselstrich auf der sizilianischen Leinwand hinterlassen. Jedes Gericht, das heute hier serviert wird, erzählt von der Beharrlichkeit, der Kultur, der Kreativität der Insel; von Bauern, die wissen, wie sie das Beste aus dem sizilianischen Boden herausholen; von der Standhaftigkeit, die die Insel ausmacht und die mitsamt der Leidenschaft für gutes Essen von Generation zu Generation weitergegeben wird.


Sizilien ist schon immer ein gnädiger Zeuge der eigenen Geschichte gewesen: geprägt von sechzehn Eroberungen, seiner Lage an einem Knotenpunkt für Europa, Afrika und den Nahen Osten sowie von Kolonisierung, Besiedelung und radikalem sozialen Wandel. Siziliens Bräuche, Sprache und landwirtschaftliche Praktiken weisen italienische, griechische, arabische, französische, spanische und nordafrikanische Einflüsse auf. Siziliens Küche ist ein kultureller Text, der die Geschichte eines Ortes so erzählt, wie es in Worten nur schwer möglich wäre.

Nachhallende Narrative

Und doch ist die Literaturlandschaft der Insel ebenso vielschichtig und tiefgründig wie die sizilianische Vergangenheit. Seit Jahrhunderten versuchen sich Schriftsteller daran, den unergründlichen Charakter Siziliens auf Papier zu bringen. In Shakespeares Das Wintermärchen ist von einer „fruchtbaren“ Insel die Rede, deren Klima so „lieblich“ und deren Luft so „süß“ sei. D. H. Lawrence schrieb, niemand, der Sizilien einmal erlebt habe, könne sich jemals wieder von der Nostalgie befreien. Oder um es in Goethes Worten zu sagen: „Sizilien ist der Schlüssel zu allem”. 


Erstmalige Besucher können sich an Giuseppe Tomasi di Lampedusas Roman Der Leopard orientieren, der 1958 postum veröffentlicht wurde und für die Darstellung Siziliens mit all seinen Facetten, Widersprüchen und Geistern gelobt wurde. Feinschmeckern wird beim Lesen nicht entgehen, dass Kulinarik, neben anderen literarischen Stilmitteln Lampedusas, ein wiederkehrendes Motiv in der anspruchsvollen Prosa ist.


Durch den Protagonisten Don Fabrizio, den Kopf der herrschenden Klasse Siziliens, erleben wir die detaillierte Zubereitung von pasta con le sarde, einem Symbol für das Fortbestehen von Traditionen in turbulenten Zeiten. Der capon (ein kastrierter Hahn) in der Bankettszene des Romans steht für die politische Kastration der sizilianischen Aristokratie. Und das arancino (ein Reisbällchen), das die ungebildete Angelica in ihren Händen zerdrückt, symbolisiert das aufstrebende Bürgertum, das von der Vereinigung Italiens profitiert und so das Schicksal von Siziliens mitbestimmt.

Eine aufrichtige, naturverbundene Küche

Eine Kulisse in Lampedusas Meisterwerk ist auch die Villa Igiea. Der palastartige Bau verleiht dem Roman Authentizität in seiner Darstellung der aristokratischen Welt. Im Florio, dem von der Belle Époque inspirierten Restaurant der Villa Igiea, werden Ihnen Gerichte serviert, die eine Hommage an die reiche kulinarische Vergangenheit Palermos sind. Zugleich bewahrt der original erhaltene Louis XVI“-Saal des Restaurants die Geheimnisse vieler Künstler, Mitglieder königlicher Familien und Hollywood-Stars, die es sich hier einst haben gutgehen lassen. Simplizität, Qualität und Großzügigkeit charakterisieren die Karte des Florio – es ist die Philosophie von Zwei-Sterne-Koch Fulvio Pierangelini, dem Creative Director of Food der Rocco Forte Hotels.


Die Zutaten, die im eigenen Garten und auf den Obstwiesen der Villa Igiea angebaut werden, liefern zugleich neue und nostalgische Aromen. Fulvio Pierangelinis Karte ist eine Ode an die aufrichtige, naturverbundene Küche Siziliens, und an die Fülle der vorzüglichen Produkte, von frischem Fisch bis hin zu rohen Krebstieren und goldenen arancini, die die Spannungen zwischen Tradition und Moderne kulinarisch zum Ausdruck bringen. Es ist eine Karte, die mit einer solchen Hingabe kreiert wurde, dass Sie sich ihr mit Zeit und Muße widmen sollten. Erleben Sie die Aromen der geschichtsträchtigen Vergangenheit Siziliens. Genießen Sie die Küche des Leoparden.

 

Als Rocco Forte Friend betrachten wir Sie als Teil unserer Familie. Freuen Sie sich auf Einladungen zu besonderen kulinarischen Events und erhalten Sie während Ihres Aufenthalts 15 % Ermäßigung auf Speisen und Getränke im Restaurant Florio.


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Es war die Zeit der Belle Époque, einer Zeit, in der Kunst und Kultur wichtige Statussymbole waren. Schriftsteller, Künstler und Komponisten zog es in Scharen nach Sizilien und die Insel wurde zum obligatorischen Stopp junger Adeliger auf ihrer Grand Tour durch Europa. Sizilien hatte (und hat bis heute) einen besonderen Reiz, beeinflusst von den Überresten alter Zivilisationen und den Gebräuchen der vielen verschiedenen Kulturen, die im Laufe der Jahrhunderte hier heimisch waren.

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